Photo credit: Peter Caton/CARE
Wir sind sehr glücklich, das folgende Update mit Ihnen teilen zu dürfen, denn ein Großteil dieses Projekts wurde durch Ihre Käufe und Spenden der Ruby Cup möglich gemacht.
In den vergangenen Monaten beteiligten sich WoMena und CARE (relief) an einem Pilotprojekt für Menstruationstassen im Flüchtlingslager Imvepi in Uganda.
Ziel war es, die Teilnehmerinnen zu befähigen, ihre Periode mit einer Ruby Cup sicher zu bewältigen und das Wissen und die Ansichten über die Menstruation in der Gemeinschaft zu verbessern.
Die Herausforderung des Umgangs mit der Menstruation in einer Flüchtlingssiedlung
Allein das tägliche Leben im Flüchtlingslager Imvepi in Uganda ist schon eine Herausforderung. Diese ist jedoch noch größer, wenn man die monatliche Periode bewältigen muss.
Dieses Pilotprojekt war Teil der CARE-Sektorprogramme gegen geschlechtsbezogene Gewalt in West-Nil. CARE sammelte Informationen, die aufzeigten, wie stark Mädchen und Frauen vom Mangel an Artikeln für die Intimhygiene betroffen sind.
Sie hörten davon, dass verheiratete Frauen von ihren Männern geschlagen werden, weil sie Decken zerschnitten, um Binden herzustellen, damit sie ihre Periode besser in den Griff bekommen, und dass Mädchen sich auf Sex einlassen, um Binden zu kaufen.
Viele berichteten, wie sehr der Mangel an Hygieneartikeln Frauen und Mädchen an einem normalen Leben hindert, denn sie müssen im Sand sitzen und warten, wenn sie ihre Periode haben.
Andere im Flüchtlingslager sehen keine andere Möglichkeit, als ihre Lebensmittelration zu verkaufen, um Stoffe zu beschaffen, die sie zu einer dicken Damenbinde verarbeiten.
Viola, eines der 100 Mädchen, das mit einer Ruby Cup ausgestattet wurde, musste bis dahin genau das tun.
Schulung über gynäkologische Gesundheit mit WoMena
WoMena schulte die 100 Teilnehmerinnen, ihre Periode mit einer Ruby Cup sicher und wirksam zu bewältigen.
Im Rahmen der Schulung wurden sie auch über ihre Intimgesundheit, die Länge des Menstruationszyklus und die Anatomie aufgeklärt. Für Viola war es das allererste Mal, dass sie über diese Themen unterrichtet wurde.
Die von der CARE Uganda-Mitarbeiterin Brandi Murley entworfenen Poster halfen den Teilnehmern, zu verstehen, welche Vorteile es hat, eine Menstruationstasse zu verwenden.
Es sind nicht nur die knappen Wasserressourcen, aufgrund derer die Verwendung einer Ruby Cup für Flüchtlingsmädchen und -frauen von Vorteil ist, sondern auch die Tatsache, dass das Trocknen einer frisch gewaschenen Menstruationseinlage eine Herausforderung ist, da es als höchst beschämend empfunden wird, sie zum Trocknen aufzuhängen, wodurch die Gefahr besteht, dass die feuchten Binden Infektionen verursachen.
Das Pilotprojekt war ein Erfolg - und nicht nur für Frauen
Viola berichtet, dass sie heute mehr Selbstvertrauen hat. Sie nimmt aktiv an Jugendtreffen teil, spielt Fußball und kann lange Strecken zu Fuß zurücklegen, um ihre Essensration abzuholen, ohne sich Sorgen machen zu müssen, dass ihre Kleidung unangenehm riecht oder befleckt ist.
Für 87 % der Frauen, die am Pilotprojekt teilnahmen, ist die Menstruationstasse ihre bevorzugte Methode.
Und das ist noch nicht alles! Ein großer Teil des Projekts bestand auch darin, den in den Haushalten lebenden Männern zu vermitteln, wie die Menstruation funktioniert, und somit das Mitgefühl zu fördern und ablehnende Reaktionen zu vermeiden.
„Ich habe verstanden, dass es [die Menstruation] keine Krankheit ist. Früher habe ich es als etwas sehr Schlimmes angesehen, aber heute ist es kein Problem mehr.“ - aufgeklärter Mann (Imvepi)
Die Veränderung der tief verwurzelten Ansichten über die Menstruation braucht Zeit und darf nicht nur die Betroffenen selbst einbeziehen, sondern muss die gesamte Gemeinschaft darüber aufklären, was es bedeutet, eine Periode zu haben, und wie man damit umgeht. Nur dann kann diesen Bemühungen fortschrittlich begegnet werden, wie die oben zitierte Aussage eines der aufgeklärten Männer beweist.
Erinnern Sie sich an Viola? Wir haben über sie einige Absätze weiter oben berichtet. Die CARE Uganda-Mitarbeiterin Tara Agaba inspirierte sich an ihr für die Hauptfigur ihres aufklärenden Comics, in dem Tara die rauen Umstände schildert, mit denen Flüchtlingsmädchen und -frauen zu kämpfen haben.
Mit ihrem neu gewonnenen Wissen und der Ruby Cup hat sich Viola zu einem Champion für Menstruationsaufklärung entwickelt! Sie gibt das Gelernte bereits weiter und hilft ihren Altersgenossinnen, mit ihrer Menstruation selbstbewusster umzugehen.
Das aufklärende Comic „Viola die Tapfere“ von CARE Uganda-Mitarbeiterin Tara Agaba
"Ich habe keine Angst vor dem Umgang mit Jungs und passe im Unterricht besser auf, weil ich mir um Flecken jetzt keine Sorgen mehr machen muss. Viele meiner Freunde, Nachbarn und Schulkameraden finden die Tasse super und haben sich angemeldet, um auch eine zu bekommen."
"Dank CARE und WoMena muss ich jetzt kein Geld mehr beschaffen, ich fühle mich wohl und habe…"
Das Pilotprojekt wird vom Europäischen Amt für humanitäre Hilfe und Katastrophenschutz (ECHO) gefördert.